Der LinkedIn-Contentstrategie-Canvas
Feld für Feld zur persönlichen Contentstrategie auf LinkedIn: Das Tool für Social CEOs, Corporate Influencer und Persönlichkeiten
Feld für Feld zur persönlichen Contentstrategie auf LinkedIn: Das Tool für Social CEOs, Corporate Influencer und Persönlichkeiten
Englische Version in Vorbereitung.
Seit mehr als zehn Jahren konzipiere und begleite ich Corporate-Influencer-Strategien und -Programme in Unternehmen ganz unterschiedlicher Größe. Dabei arbeite ich sehr intensiv mit den beteiligten Menschen, in Workshops, aber auch in Einzelcoachings. Bereits seit über zwanzig Jahren begleite ich Top-Manager, Führungskräfte sowie andere exponierte Köpfe auf ihrem Weg in ihre persönliche Kommunikation und in die digitalen Medien.
Hier habe ich meine eigene Methodik entwickelt, die sich in vielen tausend Beratungs- und Workshop-Stunden bewährt hat. Ich erlebe es stets aufs Neue, dass ich hier wirklich Erfolg fördern kann – und übrigens auch helfen kann, so manchen Umweg zu vermeiden.
Dies gelingt mit den richtigen Fragen und viel Erfahrung, die sich natürlich nur teilweise in ein schriftliches Tool umsetzen lässt. Doch ein solches Tool kann sehr gut unterstützen. Daher habe ich die grundlegenden Schritte zur Erarbeitung einer persönlichen Contentstrategie auf LinkedIn in diesen Canvas gegossen– inklusive Anleitung. Er ist bereits in der Praxis erprobt. Ich bin aber gespannt darauf, welche Erfahrungen Sie damit machen!
Die eigene Erarbeitung ersetzt sicherlich keine individuelle Beratung und Begleitung. Aber ich sehe, wie eigenständig und mit Freude meine Coachees auch außerhalb der Beratungstermine mit meinen Methoden, Werkzeugen und Strukturen weiterarbeiten. Deswegen glaube ich daran, dass Ihnen der LinkedIn-Contentstrategie-Canvas hilft und Sie auf Ihrem Weg ein großes Stück weiterbringen kann.
Ich finde es schön, wenn Sie den Canvas sowie den Link zu dieser Seite mit anderen teilen.
Viel Erfolg und viel Spaß mit dem Canvas
Kerstin Hoffmann
PS: Falls Ihnen mein Ansatz gefällt und Sie sich Beratung für ein Corporate-Influencer-Programm im Unternehmen oder Begleitung als Social CEO wünschen, sprechen Sie mich natürlich ebenfalls gerne an.
Ihnen fällt noch ein Nutzen oder Wert ein? Schreiben Sie mir!
Der LinkedIn-Contentstrategie-Canvas eignet sich für die selbstständige Erarbeitung durch Persönlichkeiten ebenso wie als unterstützendes Werkzeug für diejenigen, die an einer Social-CEO-Strategie mitarbeiten. Diese können ihn im Sparring mit der betreffenden Führungskraft nutzen.
Sie können den Prozess vorbereiten, indem sie für einzelne Punkte bereits Daten und Informationen sammeln. Dazu empfehle ich jedoch dringend, den gesamten Prozess einmal selbst zu durchlaufen.
Üben Sie also die eigene Anwendung, bevor Sie andere darin begleiten. Eine eigene Kommunikations- und Contentstrategie vor allem für LinkedIn sollten Sie ohnehin haben.
Sich nicht in digitalen Medien zu engagieren: Das ist heute für jegliche Kommunikations- und HR-Verantwortliche ebenso wie deren Mitarbeitende kaum noch vertretbar. Ganz besonders sind natürlich diejenigen angesprochen, die aktiv an den Themen Corporate Influencer und Social CEO arbeiten. Insgesamt brauchen alle, die an einer zeitgemäßen digitalen Kommunikation ebenso wie am Employer Branding mitwirken, eigene persönliche Erfahrungen in Social Media.
Hier als PDF für den DIN-A3-Druck herunterladen; keine Anmeldung und keine Registrierung erforderlich. (ca. 3 MB)
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Der LinkedIn-Contentstrategie-Canvas steht unter Creative-Commons-Lizenz (CC-BY-ND). Das heißt, Sie dürfen die Grafik unverändert weitergeben und einbinden.
Die ausführliche Anleitung im Text übernehmen Sie bitte nicht auf eigene Seiten, sondern verweisen und verlinken Sie bitte immer auf diese Seite.
Eine kommerzielle Weitergabe, zum Beispiel in Beratung und Schulung gegen Honorar, ist ausdrücklich ausgeschlossen. Veränderung und Verwertung, beispielsweise in anderen Tools, sowie Übersetzungen in andere Sprachen sind nicht gestattet.
So wenden Sie den Canvas an
Suchen Sie sich einen ruhigen Ort und entscheiden Sie, wie Sie den Canvas ausfüllen möchten. Sie können ihn ausdrucken, Sie können ihn aber auch digital vor sich stellen oder legen.
Es gibt zudem viele verschiedene Herangehensweisen:
Notieren Sie die Ergebnisse in einer Form, die Sie am besten verwerten, aufbewahren und später wieder überprüfen können. Jedes Mal, wenn Sie mit dem Canvas arbeiten, machen Sie eine Momentaufnahme. Das Ergebnis wird sich im Laufe der Zeit verändern, und auch Ihre Art ihn einzusetzen, ändert sich.
Richtig spannend wird es also erst, wenn Sie ihn regelmäßig erneut hervornehmen. Betrachten Sie die einzelnen Schritte als einen iterativen Prozess. Sie werden wahrscheinlich bereits beim ersten Mal mehrfach hin und her gehen, bevor Sie zufrieden sind. Der Prozess selbst ist dabei ebenso wertvoll wie das Ergebnis, denn dabei wird Ihnen wahrscheinlich vieles klar werden.
Entscheiden Sie selbst, in welcher Reihenfolge Sie weiter vorgehen möchten. Die Chronologie, in der die einzelnen Felder im Folgenden beschrieben sind, stellen also nur einen Vorschlag dar. Lassen Sie sich von Ihrem Interesse leiten.
Wie will ich von anderen ingesamt wahrgenommen werden? Arbeiten Sie die zentralen Aussagen heraus, die andere aus allem, was Sie posten, sagen und zeigen, ableiten können. Diese Kernbotschaften spiegeln beispielsweise Ihre Fachkompetenz, Ihren Stil und Ihre Soft Skills. Führen Sie dies zusammen in eine Beschreibung Ihres öffentlichen Ichs. Dies kann aus mehreren Sätzen bestehen: Wie würde (und soll) jemand aus Ihrem Netzwerk Sie beschreiben? Hilfreich ist es, diesen Punkt mit Fremdbildern abzugleichen: Fragen Sie Vertraute, was diese über Sie sagen würden. Und greifen Sie auf Charakterisierungen Ihrer Person zurück, die beispielsweise in den Medien bereits vorliegen.
Was will ich mit meinen LinkedIn-Aktivitäten erreichen (kurz-, mittel- und langfristig)? Definieren Sie klare und messbare Ziele für Ihre LinkedIn-Aktivitäten. Kurzfristige Ziele könnten beispielsweise darin bestehen, Ihr berufliches Netzwerk zu erweitern, Ihr Fachwissen zu teilen oder auf ein bestimmtes Projekt oder eine bestimmte Initiative hinzuweisen. Mittelfristige Ziele könnten die Steigerung der Interaktionsraten, die Generierung von Geschäftsmöglichkeiten oder die Verbesserung der Sichtbarkeit Ihrer Beiträge umfassen. Langfristige Ziele könnten darin bestehen, sich als maßgebliche Stimme – Autorität! – in Ihrem Fachgebiet zu etablieren, strategische Partnerschaften aufzubauen oder Ihre berufliche Laufbahn voranzutreiben.
Woran messe ich meinen Erfolg? Wie verwerte ich die Ergebnisse und Erkenntnisse, um meine Strategie weiterzuentwickeln? Definieren Sie klar, welche Schlüsselkennzahlen (KPI) Sie zur Messung Ihres Erfolgs verwenden werden. Dies können quantitative Metriken sein, wie die Anzahl der Follower, Interaktionsraten, Klicks auf Ihre Webseite oder Anfragen zu Vorträgen. Mindestens ebenso bedeutsam sind aber qualitative KPI: Wer folgt mir, wer interagiert, welche Inhalte werden aufgerufen, zu welcher Art von Vorträgen werde ich eingeladen?
Nutzen Sie die Indikatoren, um regelmäßig Ihre Fortschritte zu überprüfen. Werten Sie die Erkenntnisse aus, um Ihre Strategie kontinuierlich zu verbessern. So könnten Sie beispielsweise feststellen, dass bestimmte Arten von Beiträgen mehr Interaktionen erzeugen oder qualitativ höherwertige Bewerbungen von Fachkräften zur Folge haben. An dieser Stelle gehen wir nur kurz auf die KPI ein. Wie andere Felder in diesem Canvas dient das Feld dazu, einen größeren Bereich aufzuzeigen.
Was weiß und kann ich? – Ihre Contentstrategie stützt sich nicht zuletzt auf das Wissen, mit dem Sie in Ihrem Netzwerk Nutzen stiften, sowie auf Ihre Fähigkeiten, dieses Wissen zu vermitteln. Als Führungskraft verfügen Sie einerseits über Fachkenntnisse aus der Branche und aufgrund der Spezialisierung Ihres Unternehmens, und zwar über die verschiedenen Bereiche in der Organisation. Vor allem aber zeichnen Sie sich wahrscheinlich durch strategisches Denken aus. Sie haben Ihre eigene Vorgehensweise bei der Entscheidungsfindung entwickelt. Sie stehen für Führungskultur und Unternehmenswerte. Sie bieten anderen Menschen Orientierung. Dies alles sollte sich in dem Content zeigen, den Sie veröffentlichen, und die Art und Weise bestimmen, wie Sie sich an Gesprächen beteiligen oder auf Fragen antworten.
Arbeiten Sie für sich selbst heraus: In welchem Themenfeld, in welchem Spezialgebiet oder in welcher Nische will ich die führende Stimme sein?
Die Autorität in Bezug auf Metafähigkeiten bezieht sich auf Skills, Wissen und Erfahrungen der Persönlichkeit, die über die spezifische fachliche Ausrichtung hinausgehen. Das sind etwa Führungsstil, Unternehmensstrategie, Entscheidungsfindung, Risikomanagement oder Förderung von Mitarbeiterengagement. Ein Beispiel hierfür könnte eine Geschäftsführerin sein, die das von ihr geleitete Unternehmen durch eine schwierige wirtschaftliche Phase geführt hat. Sie teilt Erfahrungen und Erkenntnisse im Krisenmanagement und in der finanziellen Umstrukturierung. Ein anderes Beispiel wäre ein Vorstand, der erfolgreich eine inklusive Unternehmenskultur aufgebaut hat und darüber spricht, wie man Vielfalt und Inklusion in einem Unternehmen fördert. Die Personen bauen aus der eigenen Expertise und den eigenen Erfahrungen heraus die Autorität auf, die es ihnen erlaubt, als Meinungsführer wahrgenommen zu werden.
Themenautorität oder fachliche Autorität bezeichnet also zunächst einmal die Anerkennung und das Vertrauen, das eine Persönlichkeit in einem bestimmten Fachgebiet genießt. Es ist die Position, in der sie zu den renommiertesten Stimmen gehört und sich damit als herausragende Informationsquelle etabliert hat. Die Autorität eines Social CEO geht aber noch darüber hinaus: Sie bezeichnet eine Persönlichkeit, die in der Kombination von Wissen, Skills und Erfahrung in einem bestimmten Bereich oder sogar in der Öffentlichkeit die Trends bestimmt, die Meinungen prägt und eine führende Rolle in den Diskussionen übernimmt.
In welche verschiedenen Teilgebiete lässt sich mein Spezialgebiet unterteilen? Damit legen Sie die Basis, um immer wieder neue Themen zu finden und daraus Inhalte zu entwickeln, die für Ihr Netzwerk nützlich sind. Sie alle zahlen auf die Autorität ein, wie Sie sie im vorigen Punkt zum Feld „Autorität“ beschrieben haben. Dabei stehen jeweils wechselnde Aspekte im Vordergrund. Eine Liste der Themenbereiche, die Sie abdecken wollen, sollte später zum Bestandteil Ihrer Themenentwicklung und der Redaktionsplanung werden.
Dabei werden die relevanten Themengebiete identifiziert, beschrieben und priorisiert. Dies bezieht sich sowohl auf die eigenen strategischen Ziele als auch auf die Relevanz für verschiedene Stakeholder – welche ebenfalls nach Priorität geordnet sein sollten. Hier hilft einmal mehr der Abgleich mit der bestehenden Kommunikations- und Contentstrategie im Unternehmen und in der bisherigen CEO-Kommunikation.
Wen will ich erreichen? Mit wem will ich interagieren? – Greifen Sie auf Zielgruppenanalysen und auf Personas aus der Unternehmenskommunikation zurück. Arbeiten Sie aber auch noch einmal persönlich daran, wen Sie wirklich erreichen wollen. Spezifizieren Sie dies für Ihre LinkedIn-Contentstrategie, also bezogen auf die Zielgruppen, die Sie über diese Plattform erreichen wollen. Konkrete Beispiele für tatsächlich existierende Personen können idealtypisch herangezogen werden.
Welche Probleme und Herausforderungen löse ich für meine Zielgruppen? Was bringt es denjenigen? Im Verlauf Ihrer Aktivitäten werden Sie herausfinden, welche Inhalte am besten performen und welche Formate am erfolgreichsten sind. Die kontinuierliche Beobachtung und Erfolgsmessung sind daher unverzichtbar. An dieser Stelle kann es helfen, sich selbst noch einmal zu verdeutlichen, dass es dabei eben nicht nur um die eigenen Interessen geht. Je besser Ihr Content sich auf die Zielgruppen ausrichtet, desto mehr Nutzen generiert er für diese.
Wer sind meine stärksten Konkurrenten – in der Branche oder/und in der Themenautorität? Die Verortung in der Peer Group und in der Branche stellt einen entscheidenden Erfolgsfaktor dar. Dazu gehört die Konkurrenzbeobachtung: Wie ist die Führungsebene der direkten Mitbewerber auf LinkedIn aufgestellt? Welche anderen Persönlichkeiten erheben ebenfalls Anspruch auf die Themen- und Meinungsführerschaft in meinem zentralen Fachgebiet? Greifen Sie auf Daten und Analysen aus der Unternehmenskommunikation zurück, um die Betreffenden auf der ausgewählten Plattform wiederzufinden und ihre Aktivitäten zu analysieren: Was machen diese gut? Wo sehen Sie sich selbst besser aufgestellt? Was können Sie von denjenigen lernen? Wie können Sie sich von ihnen absetzen? Antworten auf Fragen wie diese helfen Ihnen dabei, Referenzpunkte für Ihre eigene Strategie zu setzen und sich selbst klar zu positionieren.
Verbündete lassen sich also häufig auch bei unmittelbaren Marktbegleitern gewinnen. Darüber hinaus: Wer sind meine Unterstützer – und wen unterstütze ich? Wer verleiht mir Sichtbarkeit, Reichweite und Relevanz? Dies werden Sie mit der Zeit immer besser herausfinden. Zugleich ruft die Fragestellung in Erinnerung, dass es in sozialen Netzwerken darum geht, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Überlegen Sie, welche anderen Führungskräfte, Unternehmen oder Organisationen Ihre Ziele und Werte teilen und wie Sie sich gegenseitig unterstützen können.
Dies wiederum ist eine sehr persönliche Frage, für die es sich lohnt, einmal kurz innezuhalten. Was hält mich davon ab, meine Strategie umzusetzen und aktiv zu sein? Was schwächt, blockiert oder limitiert mich? Denn für viele Führungskräfte stellt der Paradigmenwechsel, der mit einem eigenen Engagement in Social Media verbunden ist, eine erhebliche Herausforderung dar. Vielleicht haben Sie Bedenken wegen der direkten Erreichbarkeit, wenn bisher Ihr Vorzimmer und die Presseabteilung alle Anfragen vorsortiert haben. Vielleicht haben Sie Sorge, dass Sie die zusätzlichen Aktivitäten zeitlich nicht unterbringen können oder haben keine Lust auf ständige Online-Präsenz. Vielleicht fehlt Ihnen Wissen über die effektive Nutzung von LinkedIn, und insgeheim haben Sie Bedenken, sich zu blamieren. Haben Sie Bedenken, sich in der digitalen Öffentlichkeit zu exponieren oder von anderen bloßgestellt zu werden? Befürchten Sie, zu sensibel auf Kritik zu reagieren?
Es hilft, sich zumindest vor sich selbst einmal ehrlich solcher inneren Widerstände bewusst zu werden, von denen sehr erfahrene Führungspersönlichkeiten genauso betroffen sein können wie alle anderen Menschen im Unternehmen. Diese Einsichten entscheiden mit darüber, wie Ihre persönliche Strategie aussieht. Einige Befürchtungen lassen sich mit validen Informationen schnell ausräumen. Andere sind Wegweiser dafür, welche Vorgehensweise sich einerseits für die betreffende Person eignet und wie sie sich andererseits lieber nicht zeigen möchte.
Widerstände und Stress sind identifiziert. Aber nutzen Sie bitte gezielt vor allem Ihre Stärken, also die Eigenschaften und Vorlieben, für die Sie sich nicht erst anstrengen oder zu denen Sie sich überwinden müssen: Was geht mir in der Erarbeitung und Umsetzung besonders leicht von der Hand? Was mache ich gerne? Was stärkt und motiviert mich?
Als Führungspersönlichkeit haben Sie höchstwahrscheinlich bereits eine klare Vorstellung von Ihren Kommunikationsstärken. Vielleicht liegt Ihnen das Schreiben von Leitartikeln oder die Gestaltung von Präsentationen besonders gut. Wahrscheinlich sind Sie geübt darin, Ihre Gedanken in Interviews oder Vorträgen zu vermitteln. Ziemlich sicher haben Sie schon Medientrainings absolviert und fürchten sich nicht vor einer Kamera oder einem Mikrofon – und wenn doch, dann wissen Sie als Unternehmenssprecherin oder -sprecher damit umzugehen. All dies erleichtert es, Inhalte zu produzieren, mit denen Sie Ihre gewünschten Zielgruppen erreichen. Es wird womöglich nicht immer gelingen, sich nur auf das zu fokussieren, was Ihnen leichtfällt. Aber wo dies möglich ist, spart es Zeit und Aufwand, für Sie selbst und für Ihr Team, das Sie in der Contentstrategie begleitet. Denn an dieser Stelle definieren Sie die Schnittstellen zur Unterstützung durch andere: Wenn Sie selbst gerne Grafiken gestalten oder Fotos machen, können Sie dies tun. Aber Executives müssen nicht alle Präsentationen selbst bauen oder sich um die Bildbeschaffung kümmern. Selbst wenn Sie manches eigenhändig erledigen können: Fokussieren Sie sich auf das, bei dem es wirklich darauf ankommt, dass Sie selbst machen. Lassen Sie sich abnehmen, was ebenso gut Ihr Stab übernehmen kann.
Was mache ich nicht oder lehne ich ab – gegebenenfalls auch, obwohl es viele empfehlen? Gründe dafür können sein: Es verstößt gegen meine Werte. Es passt nicht zu meinem Selbstverständnis. Es ist mir auf andere Weise unangenehm. Das Social Web ist voll mit Ratschlägen, wie es gelingt, mehr Sichtbarkeit aufzubauen, große Followerzahlen zu generieren oder Postings „viral“ zu gestalten. Nicht alle davon sind sinnvoll für jeden. Nicht alle eignen sich für die CEO-Strategie. Manche sind sogar zweifelhaft. Doch auch in der seriösen Beratung werden Sie wahrscheinlich Tipps für Ihre persönliche Kommunikation erhalten, die Sie nicht befolgen möchten. Dies kann selbst dann gelten, wenn Sie selbst sie objektiv für sinnvoll halten, aber sich dennoch persönlich nicht damit identifizieren können. Dabei geht es aber nicht nur um reine Social-Media-Fragen wie etwa: „Wie viele Selfies will ich posten?“
Auf vielen Ebenen werden Sie gewisse Grenzen haben, die Sie nicht überschreiten möchten, und das nicht erst, seit Sie über „Social“ nachdenken. Allerdings werden sich wahrscheinlich einige Ihrer Perspektiven ändern, sobald Sie Erfahrungen gesammelt haben; nicht bezogen auf die eigenen Werte, aber vielleicht auf Formate oder zum Beispiel auf den Mut, sich persönlich zu zeigen. Bleiben Sie aufmerksam dafür.
Worin brauche ich operative Hilfe, Feedback oder andere Unterstützung? Von wem? In den vorigen Feldern des Canvas haben Sie sich bereits mehrfach damit befasst, wo es sinnvoll oder sogar erforderlich sein kann, sich aus dem Team unterstützen zu lassen. Als Social CEO halten Sie zwar die Fäden Ihrer persönlichen Kommunikation in der Hand. Aber es ist unwahrscheinlich, dass Sie alle Aspekte Ihrer Contentstrategie selbst umsetzen. Es könnte sein, dass Sie operative Unterstützung durch ein Marketing- oder Kommunikationsteam benötigen. Sie lassen sich vielleicht von externen Sparringspartnern in der Strategieentwicklung begleiten. Gerade für den Anfang kann ein Mentor oder eine Mentorin wertvolles Feedback geben und eine Perspektive von außen bieten.
Dieses Feld dient dazu, noch einmal systematisch festzuhalten, wo und inwiefern Sie bereits Unterstützungsbedarf identifiziert haben. Es erinnert zudem daran, weiterführend diese gemeinsame Arbeit an der Contentstrategie zu organisieren.
Welche Profile und deren Inhalte sind gute Vorbilder, von denen ich lernen kann? Nicht nur wer relativ neu in soziale Netzwerke einsteigt, sollte den eigenen Blick für andere Profile geschärft halten. Sich im Netzwerk zu verorten, heißt auch, aufmerksam für gute Beispiele zu bleiben: Wer in meiner Branche oder in ähnlichen Positionen hat eine starke Präsenz auf LinkedIn – und woran erkenne ich das? Was machen diejenigen aus meiner Sicht besonders gut? Was kann ich von ihnen lernen? Was spricht mich sofort an? Aber auch: Was gefällt mir nicht so gut oder würde nicht zu meinem eigenen Profil passen?
Es geht selbstverständlich nicht darum, andere zu kopieren, sondern sich inspirieren zu lassen und bewährte Praktiken zu identifizieren. Dieses Beobachten und Sammeln hört niemals auf. Wahrscheinlich werden Sie dieses Feld im ersten Durchgang gar nicht ausfüllen, sondern zum Anlass nehmen, fortlaufend genau hinzuschauen und sich an geeigneter Stelle eine Sammlung zuzulegen.
Wie spreche und schreibe ich (z. B. formell, informell, aktivierend, kreativ, positiv, fachlich)? Übernehmen Sie für dieses Feld die Ergebnisse aus dem Personal-Branding-Canvas, aber überprüfen Sie sie noch einmal in Bezug auf die ausgewählte Plattform. Führen Sie dies erneut durch, wenn Sie sich andere, weitere soziale Netzwerke erschließen. Womöglich pflegen Sie zwar eine eigene, einzigartige Ausdrucksweise. Die Sprache und Tonalität in ihren Variationen bilden einen konstituierenden Bestandteil Ihres öffentlichen Ichs. Aber die Tonalität variiert je nach Umfeld, Zielgruppen und Anlässen.
Welche LinkedIn-spezifischen (aktuellen) Funktionen oder Besonderheiten sind für mich relevant und wie nutze ich sie konkret? Die Funktionen sozialer Netzwerke verändern sich häufig, sowohl in Details und zuweilen im größeren Umfang. Einige fallen weg. Neue kommen hinzu. Eingeführte technische Möglichkeiten verlieren an Bedeutung. Daher braucht man Abläufe, um sich auf dem Laufenden zu halten – und die Funktionen entsprechend einzusetzen.
Welche Content-Formate setze ich ein? Welche Content-Kategorien definiere ich für mich? An dieser Stelle geht es schon unmittelbar in die praktische Umsetzung Ihrer Contentstrategie. Zum Start können Sie dieses Feld wahrscheinlich nur dann ausfüllen, wenn Sie bereits über LinkedIn-Erfahrungen verfügen und es darum geht, nur einen aktuellen Status zu erheben. Ansonsten lohnt es sich, dies für die weitere Veranlassung vorzumerken. Identifizieren Sie Klärungs- und Weiterbildungsbedarf. Nutzen Sie die kontinuierliche Wettbewerbsbeobachtung und Best-Practice-Sammlung, um Ihre eigenen Formate weiterzuentwickeln.
Wie viel Zeit und Aufwand investiere ich in meine Contentstrategie (initial und auf Dauer)? Executives haben nicht plötzlich mehr Zeit zur Verfügung, wenn sie sich neue Kommunikationswege erschließen. In der initialen Erarbeitung und dann im Dauerbetrieb erfordert das Engagement Zeit und Aufmerksamkeit. Diese brauchen Sie, um Inhalte zu erstellen und an Diskussionen teilzunehmen. Sie beobachten und analysieren, und auf Basis der Erkenntnisse entwickeln Sie Ihre Vorgehensweise weiter. Dabei unterstützt Sie Ihr Team und für die Abstimmung wird Zeit gebraucht. Oft müssen dafür zeitliche Ressourcen neu verteilt werden. Viele Führungskräfte stellen fest, dass sie an manchen Veranstaltungsformaten nicht mehr teilnehmen, wenn das virtuelle Netzwerk größer wird, weil sie zum Beispiel erkennen, dass diese nicht mehr zeitgemäß sind. Vielleicht erspart Ihnen der schnelle, unkomplizierte Austausch per Privatnachricht so manches Telefonat.
Definieren Sie gerade zum Start, wie viel Zeit Sie investieren wollen. Erfahrungsgemäß ist es anfangs sinnvoll, eher Obergrenzen zu setzen als Untergrenzen. Diese bestimmen das Ausmaß der möglichen Aktivitäten. Halten Sie sich zumindest über eine gewisse Dauer hinweg an die selbstgesetzten Zeitbudgets, um zu erforschen, wie diese sich in unterschiedlichen beruflichen Belastungsphasen einhalten lassen. Regeln Sie gegebenenfalls nach, und denken Sie daran zu priorisieren: Machen Sie das weiter, was gut funktioniert. Halten Sie sich nicht unnötig mit Formaten und Aktivitäten auf, die sich als nicht so wirkungsvoll erwiesen haben. Dazu brauchen Sie die Erfolgsmessung, ebenso für den nächsten Punkt.
Wie oft und wann will ich posten, reagieren, interagieren? Wie oft prüfe ich den Erfolg und passe dies bei Bedarf an? – Konsequenz und Konsistenz: zwei wesentliche Erfolgsfaktoren für jede Social-Strategie. Regelmäßige Aktivitäten ersparen Ihnen ein stetiges Auf und Ab im Algorithmus und damit in der Wahrnehmung in Ihrem Netzwerk. Die zeitlichen Ressourcen, die wir im vorigen Punkt betrachtet haben, entscheiden mit über die Frequenz. Setzen Sie sich Ziele für die Häufigkeit des Postens und Interagierens und planen Sie, wann Sie dies tun möchten.
Die Zeit- und Redaktionsplanung stellt einen Prozess dar. Sie entwickelt sich kontinuierlich weiter. Aber gerade wenn Sie sich unterstützen lassen, brauchen Sie einen gemeinsamen Plan, an den sich alle halten. Den Erfolg können Sie nur dann messen, wenn bestimmte Parameter feststehen. Dazu gehören die Häufigkeit von Postings, Reaktionen und Kommentaren sowie die Zeiten, zu denen Sie sich engagieren.
Mit welchen Plänen, Abläufen und Tools setze ich meine Strategie um und entwickle sie konsequent, flexibel und erfolgreich weiter? Über die Funktionen der Plattform hinaus brauchen Sie Pläne für sich selbst und für die Umsetzung im Team. Sie müssen Abläufe organisieren. Tools, etwa für die Redaktionsplanung, die Erfolgsmessung und das Monitoring, gehören dazu. Gerade dafür sollten auf keinen Fall Insellösungen entstehen, weder für eine Plattform noch für eine Person. Nutzen Sie die Werkzeuge und Strukturen, die bereits in der Gesamtkommunikation im Einsatz sind. Wenn Sie neue hinzunehmen, dann schaffen Sie Schnittstellen, die dem Kommunikationsstandard im Unternehmen entsprechen. Es ist nicht die Aufgabe eines Executives, die Werkzeuge und Pläne auszuwählen und operativ selbst zu bedienen. Aber er oder sie sollte in der Lage sein, die Ergebnisse zu interpretieren und bei der Strategieentwicklung zu berücksichtigen.
Entwerfen Sie gemeinsam mit Ihrem Team eine Struktur, die das Arbeiten einfach macht. Denken Sie daran, dass diese so dokumentiert werden sollte, dass sie von allen verstanden ist. Es sollte leichtfallen, weitere Personen in diese Abläufe einzubinden.
Sie haben die erste Runde mit dem LinkedIn-Contentstrategie-Canvas absolviert. Ich hoffe, es hat Ihnen Spaß gemacht, und Sie haben Lust, weiter damit zu arbeiten.
Mit dem Ausfüllen des LinkedIn-Contentstrategie-Canvas haben Sie eine gute Basis gelegt.
Mit einer ebenso klaren wie flexiblen Contentstrategie verfügen Sie über die besten Voraussetzungen, um ihre persönliche Kommunikationsstrategie in Inhalte umzusetzen.
Mit einer expliziten Definition Ihrer Ziele, Zielgruppen, Autorität und mit der Klarheit über eigene Stärken und Grenzen steht die ebenso professionelle wie persönliche Kommunikation auf soliden Füßen. Mit der richtigen Planung und Umsetzung stellt LinkedIn – oder ein anderes Netzwerk, das Sie ausgewählt haben – Ihre zentrale Plattform innerhalb Ihres persönlichen Kommunikationsmixes dar, um sich als Social CEO an der Spitze Ihrer Branche und darüber hinaus zu positionieren.
Mit der richtigen Einstellung sind Sie damit zugleich und vor allem ein motivierendes Vorbild für alle Mitarbeitenden im Unternehmen.
Als Führungskraft befinden Sie sich in einer privilegierten Position, die es Ihnen ermöglicht, ein großes Publikum zu erreichen. Sie tragen aber zugleich die besondere Verantwortung der exponierten Position. Daher sind eine besonders sorgfältige Umsetzung und ständige Überprüfung ein Teil der weiteren Arbeit. Allein dadurch bleibt die Strategie dynamisch. Sie sollte sich verändern und wachsen, so wie Sie sich verändern und in Ihre Rolle als Social CEO weiter hineinwachsen.
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Vortragssprachen: Deutsch und Englisch.
Sie wollen ein Corporate-Influencer-Programm auf den Weg bringen? Sie sind Social CEO oder begleiten Ihren CEO in den digitalen Medien und suchen eine erfahrene Sparringspartnerin? Sie brauchen Unterstützung in der Kommunikationsstrategie? Sie wollen eine wirkungsvolle Contentstrategie planen und umsetzen? Sprechen Sie mich für zielorientierte Beratung und Begleitung an.