In 7 Phasen zum Corporate-Influencer-Programm (6): Rollout – Erfolge sehen
Der Zeitpunkt für das große Rollout des Corporate-Influencer-Programms in das Unternehmen oder den dazu bestimmten Bereich ist endlich gekommen. In den kommenden Monaten und mit den nächsten Schritten in der Umsetzung stellen Sie entscheidende Weichen für den weiteren Erfolg – gemeinsam mit allen teilnehmenden Corporate Influencern. Zugleich sehen sich die Projektverantwortlichen womöglich mit unerwarteten persönlichen Herausforderungen konfrontiert. In diesem Beitrag lesen Sie, worauf es dabei besonders ankommt.
Inhaltsverzeichnis
Über diese Serie
Sie wollen in Ihrem Unternehmen ein Corporate-Influencer-Programm starten? Dann ist diese Serie genau das Richtige für Sie. Jedes Corporate-Influencer-Programm ist einzigartig, so wie jedes Unternehmen und wie die beteiligten Personen einzigartig sind. Doch es gibt viele zu klärende Fragen, die sich in praktisch allen Projekten stellen, damit das Programm erfolgreich konzipiert und umgesetzt werden kann. In der siebenteiligen Serie finden Sie die idealtypischen Schritte von den ersten Überlegungen bis zum Dauerbetrieb – jeweils mit Checklisten, damit Sie keinen entscheidenden Punkt vergessen.
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Der entscheidende Moment ist da!
Der Zeitpunkt für das große Rollout des Corporate-Influencer-Programms in das Unternehmen oder den dazu bestimmten Bereich ist endlich gekommen. Die nächsten Schritte stellen entscheidende Weichen für den weiteren Erfolg.
Im Folgenden müssen Sie sich als Projektleitende womöglich auch umstellen. Bisher hatten Sie die Regie in der Hand. Sie sind weiter gefordert zu unterstützen, zu gestalten, Weiterbildung anzubieten, Fragen zu beantworten. Gleichzeitig werden Sie lernen müssen loszulassen. Denn ganz gleich, wie sorgfältig Sie alles geplant und wie detailliert Sie sich die Umsetzung vorgestellt haben: Jetzt liegt es in den Händen der verschiedenen teilnehmenden Persönlichkeiten, wie sie es umsetzen und wie sie mit ihren ganz persönlichen Netzwerken in den Austausch gehen. Für viele Verantwortliche eines solchen Programm stellt dies keine kleine Herausforderung dar.
Denn nicht alles, was da gepostet und gesagt wird, mag Ihrem persönlichen Geschmack oder auch nur Ihrem Qualitätsanspruch aus der professionellen Kommunikation genügen. Doch Sie sind nicht das Maß der Dinge. Jeder und jede zieht die Menschen an, die zu ihr oder ihm passen.
Das stellt oft einen Balanceakt dar. Daher gilt es immer fein auszuloten: Wo werden hier Grenzen übertreten oder sogar Guidelines nixht beachtet, so dass Sie einschreiten müssen. Wo gilt es, den individuellen Stil zu berücksichtigen und sogar wertzuschätzen. Wo könnte aber vielleicht dennoch die nächste Fortbildung den Einzelnen dabei helfen, ihre eigenen Inhalte noch besser und zielgruppengerechter zu gestalten – vorausgesetzt, sie möchten tatsächlich selbst daran arbeiten.
Wichtiger Hinweis zur Anwendung des 7-Phasen-Modells
Das 7-Phasen-Modell soll unterstützen, nicht einengen. Eine solche Systematik, die auf viele verschiedene Programme und dazugehörige Projekt anwendbar ist, kann naturgemäß nicht jeden Einzelfall im Detail abbilden. Auch läuft nicht jedes Projekt genau chronologisch ab, wie beschrieben. Oft finden verschiedene Schritte oder sogar große Teile mehrerer Phasen parallel ab, müssen zu einem späteren Zeitpunkt nochmals betrachtet werden oder sind bereits vor Beginn geklärt. Betrachten Sie daher dieses Modell und alle dazugehörigen Schritte, Tipps und Checklisten als Hilfestellung, nicht als Korsett für Ihr ganz individuelles Programm.
Rollout-Phase: Bestandteile und Schritte
Wie kann ein solcher Rollout aussehen? Das ist von Projekt zu Projekt sehr unterschiedlich. Art, Umfang, Zeitrahmen, Intensität, Beteiligte: Dies und vieles Weitere hängen von den in der Konzeption festgelegten Parametern ab, von der Größe des Unternehmens, vom Budget undsoweiter. Es kann beispielsweise auf ein kleines Pilotprojekt ein unternehmensweiter Rollout folgen, bei dem sich alle Interessierten beteiligen. Oder das Pilotprojekt wird zunächst auf einen Unternehmensbereich ausgeweitet.
Im Folgenden sind daher wieder allgemeine Merkmale eines größeren Rollouts beschrieben, die Ihnen bei der Planung helfen sollen und dabei, keine wichtigen Punkte zu vergessen.
Aus erfolgreichen Projekten lernen
Im Corporate-Influencer-Programm von Schwabe Austria, das hier und hier in ausführlichen Case Studys dokumentiert ist, haben wir nach und nach jeweils eine weitere Gruppe ongeboardet, die wir jeweils „Generationen“ genannt haben. Wir rollen also bis heute das Programm sukzessive weiter aus.
In ihrer Ausführlichkeit und ihrem Detailreichtum gehen die Dokumentationen, die ich gemeinsam mit meinem Auftraggeber publiziert habe, weit über das in Fallstudien übliche Maß hinaus. Zielsetzung, Ausrichtung, Projektphasen, Rollen und Bereiche, KPI und Erfolge sind in der ersten Studie beschrieben. In der zweiten Studie ist ausführlich beschrieben, wie wir das Zertifizierungsprogramm konzipiert und umgesetzt haben.
Onboarding
Jetzt startet der Echtbetrieb für alle Teilnehmenden. Ist ein sukzessives Onboarding geplant, so beginnt dieses nun, ansonsten werden alle Corporate Influencer gleichzeitig aufgenommen. Sie erhalten alle Informationen, die sie benötigen, werden in die Kollaborationstools und die internen Austausch-Plattformen aufgenommen und lernen im ersten Newsletter ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner kennen. Wenn noch nicht im Vorfeld geschehen, werden sie spätestens jetzt auch zur Kick-off-Veranstaltung eingeladen.
Großes Kick-off
Ein starker gemeinsamer Auftakt fördert erfahrungsgemäß Annahme und damit Erfolg des gesamten weiteren Projekts. Die große Kick-off-Veranstaltung, an der alle beteiligten Corporate Influencer teilnehmen sollten, ist für das gesamte weitere Projekt sehr förderlich. Je nach vorher bereits Geschehenem und Wissensstand der Beteiligten wird hier ins Thema eingeführt, es kann Keynotes und Arbeitsgruppen geben. Vielleicht bietet es sich an, gemeinsam ein Corporate-Influencer-Leitbild zu erarbeiten. Je nach Gruppengröße kann dies im Plenum und in Kleingruppen erfolgen, in Form eines World Café oder sogar als internes Barcamp, als Open Space.
Die Bandbreite kann von einer zweistündigen Online-Veranstaltung bis zu einem halb- oder sogar ganztägigen Workshop in einer externen Location reichen. Hier gibt es so viele verschiedene Möglichkeiten, dass an dieser Stelle gar nicht alle aufgezählt werden können. In der Regel wurde dies aber bereits in der Konzeption festgehalten, höchstwahrscheinlich auch mit externer Unterstützung.
Start des laufenden Betriebs
Nach dem Kick-off geht es in die kontinuierliche Umsetzung. Dabei beschreibt der laufende Betrieb sowohl das Programm zur Schulung und Begleitung der Corporate Influencer inklusive dem Austausch in der Community als auch die individuellen Aktivitäten, mit denen sich die einzelnen Personen sichtbar machen. Denn auf Letzteres ist ja das ganze Programm ausgerichtet, darum geht es also.
Begleitung und Coaching in der Umsetzung für die Personenmarken
Gerade zu Beginn brauchen Corporate Influencer häufig noch relativ engmaschige Unterstützung. Das gilt übrigens auch für diejenigen, die zuvor schon aktiv und medienkompetent waren, sich aber jetzt in das Projekt einfügen. Dies gilt insbesondere beim Aufbau der persönlichen Kommunikationsstrategien.
Hier sollte es Workshops zu den verschiedenen relevanten Themen – etwa zum Thema LinkedIn, zur Contenterstellung und zum Netzwerken – sowie möglichst auch individuelles Coaching geben, letzteres einzeln oder in Kleingruppen.
Regelmäßige offene Sprechstunden stellen eine gute Möglichkeit dar, niedrigschwellig praktisch und ganz nach individuellem Bedarf zu unterstützen.
Mehr über Workshops und Themen erfahren
Sie möchten mehr zu den Workshop-Themen erfahren, die für Corporate Influencer zum Start und in den verschiedenen weiteren Phasen besonders hilfreich sind? Nehmen Sie Kontakt zu mir auf.
Laufende Unterstützung und Community Management
Kein Programm wird auf Dauer ganz von allein zum Selbstläufer. Es braucht laufende Unterstützung, etwa in Kreativ-Workshops, Meet-ups, Moderation des Austauschs in der Community. Mehr dazu auch im Beitrag zur siebten Phase, wenn es darum geht, wie das Programm ausgebaut und weiterentwickelt werden kann.
Begleitende Kommunikation
Sowohl intern als auch extern soll nun alles laufen, was in den dazugehörigen Kommunikationskonzepten zuvor festgelegt wurde – inklusive Feedback-Mechanismen. Stellen Sie auch sicher, dass die Corporate Influencer Rückmeldungen aus ihren jeweils eigenen Netzwerken ins Programm zurückspielen. Etablieren Sie Unterstützung. Stellen Sie sicher, dass immer ein Ansprechpartner verfügbar ist.
Listening, Monitoring und Erfolgsmessung
Ab jetzt sollte das bereits getestete Konzept zum Monitoring und Listening bezüglich der Themen, Personenmarken und Reaktionen vollständig greifen. Sorgen Sie dafür, dass die Ergebnisse für alle Beteiligten verfügbar sind. Geben Sie regelmäßig Reportings heraus und vermelden Sie die erzielten Erfolge im Projekt-Newsletter.
Projektdokumentation
Für die Weiterentwicklung sowie die Fortschreibung des Projekthandbuchs dokumentieren Sie das Projekt von Anfang an detailliert. Die erforderlichen Strukturen dazu haben Sie ja bereits in der Konzeption geschaffen.
Reviews
In Ihrem Projektplan sind regelmäßige Reviews vorgesehen. Hier trifft sich das Projektteam und zieht jeweils Zwischenbilanz. Ein Ergebnis der Reviews kann auch darin bestehen, das Projektteam sowie den erweiterten Kreis neu zu organisieren. Alles Weitere gehört nun schon in die Ausbauphase.
Checkliste 6: Rollout
- Steht der Zeitplan des Kick-off-Events?
- Sind alle unterstützenden internen Medien getestet und funktionieren sie?
- Läuft der Austausch in der Community an, und wie gut funktioniert er?
- Funktioniert das Feedback der Corporate Influencer an das Projektteam?
- Wissen alle Beteiligten, an wen sie sich bei Fragen, Problemen und Krisen wenden können?
- Wie gut funktioniert die Projektdokumentation, und was machen wir mit den Ergebnissen?
- Sind Änderungen im Projektteam vorzunehmen oder brauchen wir z. B. zusätzliche Unterstützung?
- Wann steht der nächste Review an und was soll daraus folgen?
- Steht der Zeitplan für das gesamte Programm in der definierten Phase bis zu nächsten Projektphase?
So geht es weiter
Herzlichen Glückwunsch! Die ganze Arbeit hat sich gelohnt. Ihr Programm ist erfolgreich auf die Straße gebracht, und Sie feiern hoffentlich gemeinsam die ersten Erfolge. Nun beginnen zugleich Weiterentwicklung und Ausbau. Damit befassen wir uns im siebten und letzten Beitrag dieser Serie.
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