In 7 Phasen zum Corporate-Influencer-Programm (5): Durchstarten mit dem Piloten

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In 7 Phasen zum Corporate-Influencer-Programm: Pilot
Die Pilotphase ist eine optionale, aber häufig eingeschobene Phase, in der es darum geht, die Konzeption und die geplante Vorgehensweise zu erproben – inklusive der Workshop-Formate, der Kommunikation in der Community und der Wahrnehmung nach innen und nach außen. Tatsächlich fällt es hier schwer, sehr konkrete Merkmale zu beschreiben. Ich habe selbst schon sehr unterschiedliche Pilotphasen und Pilotprojekte erlebt und begleitet. Manchmal geht eine Pilotphase einem größeren Pilot- oder Bereichsprojekt voraus. Manchmal gibt es ein Pilotprojekt vor einem Rollout an eine sehr große Gruppe oder sogar in das ganze Unternehmen. Dieser Beitrag nennt daher vor allem solche Punkte, die Sie auf keinen Fall vergessen sollten, und liefert Denkanstöße. 

In jedem Fall rate ich aber dazu, wenn das Thema neu im Unternehmen ist und erstmals erarbeitet wird, eine wie auch immer gestaltete Pilotphase voranzustellen. Es ist, um eine Parallele zur Softwarentwicklung zu ziehen, sozusagen die Betaphase: Die Testgruppe durchläuft den Prozess des Onboarding sowie den Start des geplanten Programms komplett bis zu einem zuvor definierten Punkt. So gehen Sie sicher, dass alles funktioniert.

Über diese Serie

Sie wollen in Ihrem Unternehmen ein Corporate-Influencer-Programm starten? Dann ist diese Serie genau das Richtige für Sie. Jedes Corporate-Influencer-Programm ist einzigartig, so wie jedes Unternehmen und wie die beteiligten Personen einzigartig sind. Doch es gibt viele zu klärende Fragen, die sich in praktisch allen Projekten stellen, damit das Programm erfolgreich konzipiert und umgesetzt werden kann. In der siebenteiligen Serie finden Sie die idealtypischen Schritte von den ersten Überlegungen bis zum Dauerbetrieb – jeweils mit Checklisten, damit Sie keinen entscheidenden Punkt vergessen.
→ Hier finden Sie die Übersicht aller erschienenen Folgen.

Alle Grundlagen sind geschaffen. Jetzt soll die Konzeption zügig in die Praxis umgesetzt werden. Das Ausgearbeitete soll zunächst in einem Piloten erprobt werden, ehe es an eine größere Gruppe oder in das gesamte Unternehmen ausgerollt wird.

Womöglich gibt es sogar bei einzelnen Beteiligten – Unternehmensleitung ebenso wie Belegschaft – noch Bedenken und Ängste. Womöglich fehlen auch die Kapazitäten, um gleich für eine große Anzahl Mitarbeitender aus allen Unternehmensbereichen ein Onboarding-Programm aufzusetzen. Möglicherweise ist noch nicht abschließend geklärt, wie umfangreich das Projekt werden soll oder wie viele Ressourcen dafür zur Verfügung stehen werden. All dies sind Gründe, warum Unternehmen zunächst ein Pilotprojekt für Corporate Influencer starten.

Wichtiger Hinweis zur Anwendung des 7-Phasen-Modells

Das 7-Phasen-Modell soll unterstützen, nicht einengen. Eine solche Systematik, die auf viele verschiedene Programme und dazugehörige Projekt anwendbar ist, kann naturgemäß nicht jeden Einzelfall im Detail abbilden. Auch läuft nicht jedes Projekt genau chronologisch ab, wie beschrieben. Oft finden verschiedene Schritte oder sogar große Teile mehrerer Phasen parallel ab, müssen zu einem späteren Zeitpunkt nochmals betrachtet werden oder sind bereits vor Beginn geklärt. Betrachten Sie daher dieses Modell und alle dazugehörigen Schritte, Tipps und Checklisten als Hilfestellung, nicht als Korsett für Ihr ganz individuelles Programm.

Pilotphase: Bestandteile und Schritte

Startzeitpunkt der Pilotphase

Oft ist es empfehlenswert, die Pilotphase zu einem frühen Zeitpunkt der Erarbeitung zu starten, also ist man unter Umständen noch mit dem Audit nicht ganz fertig, oder die Konzeption ist noch nicht komplett. Dann geht es mit dem Projekt schneller voran, und es entstehen keine Wartezeiten.

Gruppengröße festlegen

Die Größe einer solchen Gruppe kann variieren. Meiner Erfahrung nach sollten es aber nicht weniger als fünf Teilnehmende sein, und 20 ist eine gute Obergrenze. Schließlich muss das ganze Feedback auch dokumentiert und verarbeitet werden. Und man kann die Pilotgruppe ja nach dieser Phase nicht einfach sich selbst überlassen, sondern sie sollten weiter in ihrer Rolle nicht nur wertgeschätzt, sondern auch praktisch unterstützt werden.

Auswahl der Pilotgruppe

Wie die Pilotgruppe zusammengestellt ist, kann, wie beschrieben, je nach Unternehmen und Projekt sehr unterschiedlich aussehen. Sie könnte beispielsweise aus einer repräsentativen Auswahl von Unternehmensangehörigen bestehen.

Oft ist es sinnvoll, diejenigen im Unternehmen dafür auszuwählen, die bereits in sozialen Netzwerken als Unternehmensangehörige sichtbar und aktiv sind. Gibt es bereits sehr viele davon, oder weiß man dies umgekehrt gar nicht so genau (siehe: Einschränkungen beim Profiling) wird entweder eine Auswahl getroffen, oder interessierte Mitarbeitende können sich dafür bewerben.

Umgekehrt könnte man aber auch genau solche Personen auswählen, die im Gegenteil bisher nicht sehr medienaffin sind, um intensiv zu testen, welche Probleme und Widerstände entstehen.

Teilnehmende für das Pilotprojekt und für das Corporate-Influencer-Programm gewinnen

Ganz gleich, ob Sie zunächst nur einige „Piloten“ finden oder das Programm gleich an einen größeren Kreis ausrollen wollen: In diesem Beitrag finden Sie verschiedene Optionen und praktische Tipps.

Corporate Influencer gewinnen

In manchen Unternehmen umfasst eine solche Pilotstrategie einen bestimmten Unternehmensbereich, beispielsweise Wissensträger in Forschung oder Entwicklung oder die Vertriebsabteilung. Entscheidendes Merkmal ist also: Mitarbeitende übernehmen eine Vorbildfunktion und erarbeiten etwas, das später ins ganze Unternehmen ausgerollt werden soll. Darüber hinaus sind Form und Ausprägung sehr unterschiedlich.

Gestaltung des Programms

Das Programm umfasst alle wesentlichen Bestandteile, die in der Konzeption beschrieben sind. Wie dies aussieht, richtet sich also danach, was Sie in den vorigen Schritten erarbeitet haben. Von der internen Kommunikation in der Community über Workshop-Formate bis hin zur internen und externen Wahrnehmung: Hier wird im Echtbetrieb erprobt, was hinterher mit einer größeren Gruppe oder im gesamten Unternehmen realisiert werden soll.

Begleitung und Feedback

Die Pilotgruppe wird besonders intensiv geschult und begleitet. Dafür liefert sie auch sehr detailliertes Feedback, es wird regelmäßig evaluiert und befragt. Dies fordert den Beteiligten natürlich im Zweifelsfall einen größeren Zeitaufwand ab, als es nachher für die anderen Corporate Influencer durchschnittlich der Fall sein wird. Projektleitung und Projektteam sind vielleicht anfangs etwas stärker gefordert als im laufenden Betrieb – vielleicht aber auch nicht, weil die Zahl der zu betreuenden Personen geringer ist.

Auswertung und weitere Ausarbeitung

Alle Erkenntnisse aus der Pilotphase werden ausgewertet und in die Konzeption eingearbeitet. Es wird also genau festgehalten, was gut funktioniert hat und wo es noch Änderungs- oder Entwicklungsbedarf gibt. Entsprechend sind so die Voraussetzungen für den größeren Rollout geschaffen.

Checkliste 5: Pilotphase

Je weiter wir in dieser Serie voranschreiten, desto weniger spezifisch kann die Checkliste sein, weil Sie Ihr Projekt ja immer weiter individuell ausarbeiten. Ergänzen Sie die Liste bitte um eigene Punkte.

  • Stehen die Kriterien fest, nach denen die Pilotgruppe ausgewählt wird?
  • Ist die Pilotphase in das Unternehmen hinein so kommuniziert, dass alle Bescheid wissen und keine Geheimnisse oder Flurfunk entsteht?
  • Wie lange soll die Pilotphase dauern? Wie lange darf sie dauern, damit die übrigen Beteiligten und die potenziellen weiteren Markenbotschafter nicht ungeduldig werden?
  • Wie sehen die Feedback-Mechanismen und die Strukturen für die Dokumentation aus?
  • Wie und in welcher Form fließen die Erfahrungen in die Planung des Rollouts ein?
  • Sind die Ressourcen mindestens für den nächsten Projektschritt definiert und freigeben?
  • Gibt es eine Liste mit allen To-dos sowie einen Aktions- und Zeitplan?
  • Wissen alle Beteiligten, was als Nächstes für sie zu tun ist?

So geht es weiter

Sind Sie mit den Erkenntnissen aus der Pilotphase zufrieden? Hat sich die Konzeption bewährt? Dann befassen wir uns in der folgenden Phase mit dem größeren Rollout.

Mehr erfahren und Kontakt aufnehmen

Sie möchten noch mehr zum Thema wissen? Sie interessieren sich für ein Corporate-Influencer-Programm in Ihrem Unternehmen? Sie möchten einen Vortrag oder einen Workshop buchen?

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Dr. Kerstin Hoffmann