PR-Doktor wird 10 Jahre alt

PR-Doktor wird 10 – und sagt danke!

Wie alles begann, wie es weitergeht – und die bisher geheimgehaltene Information, wie der Name „PR-Doktor“ entstand

PR-Doktor wird 10 Jahre alt

Vor zehn Jahren ist der erste Beitrag im PR-Doktor erschienen. Zeit, einmal zurückzublicken auf ein sehr intensives, spannendes und beglückendes Jahrzehnt in und mit den (digitalen) Medien. Zeit, einmal danke zu sagen: an Vorbilder, Weggefährten, Interviewpartner, Gastautoren und an Sie, die Leserinnen und Leser.

Als ich mit dem Bloggen anfing, gab es noch keine sozialen Netzwerke im heutigen Sinne, kein Facebook und kein Twitter. Es gab aber Foren und Mailinglisten, und für mich war das „jonet“ der entscheidende Ausgangspunkt für alles Weitere. Mit vielen der Kolleginnen und Kollegen aus dem Journalistennetzwerk, das Jochen Wegner Mitte der 1990-er Jahre gegründet hat, stehe ich bis heute in Verbindung. Viele entscheidende Verbindungen und Kontakte haben sich daraus entwickelt, und vor allem habe ich sehr viel gelernt.

In diesem Umfeld war es ganz selbstverständlich, das eigene Wissen mit anderen zu teilen, und auch einige der Journalistinnen und Journalisten, die die ersten deutschen Online-Präsenzen von Leitmedien in die Welt riefen – etwa Spiegel Online oder Zeit Online – waren zugleich bereits Blogger. Hierüber lernte ich weitere Blogs und Blogger kennen. Wir alle waren von dem Gedanken getragen, gemeinsam Themen voranzubringen. Diskussionen fanden nicht nur in Foren und Mailinglisten, sondern auch in Blog-Kommentaren statt.

Grundgedanke: gemeinsam Wissen vermehren

Weblogs machen es sehr leicht, das Geschriebene mit anderen zu teilen und sich direkt auszutauschen. Mittlerweile haben sich viele Diskussionen in soziale Netzwerke verlagert. Aber in den ersten Jahren dieses Jahrtausends fanden viele fachliche Diskussionen in Blogs und zwischen Bloggern und Kommentarschreibern statt. Das Bloggen, das zunächst als Nebensache neben meiner täglichen Arbeit stattgefunden hatte, rückte schnell stärker in den Fokus meiner Aufmerksamkeit – und zwar in dem Maße, in dem es von anderen wahrgenommen, kommentiert und verlinkt wurde.

Um die Jahrtausendwende endete meine journalistische Laufbahn mit meinem letzten größeren Stück in der ZEIT, das hier noch online zu finden ist. Ich wechselte in die PR, blieb dem Journalismus und dem jonet verbunden und wagte zugleich erste eigene Blog-Gehversuche auf meiner Website und dann auf öffentlichen Blogging-Plattformen – alle längst wieder offline und in der Versenkung verschwunden.

2007/2008 war für mich persönlich ein Einschnitt, denn ich machte mich nach längerer leitender Anstellung in der Öffentlichkeitsarbeit wieder selbstständig, und damit gewannen Dinge wie Netzwerken, eigene Publikationstätigkeit und Sichtbarkeit eine größere Rolle. Irgendwann merkte ich, dass andere auf meine Beiträge aufmerksam wurden und sie in die Diskussion einbezogen. Ich begann, häufiger zu bloggen und darüber nachzudenken, wie ich dem Ganzen eine wiedererkennbare Form verleihen könnte.

Plötzlich PR-Doktor

Sagen Sie es bitte nicht weiter, aber der Name „PR-Doktor“ ist mir während dieser Überlegungen plötzlich unter der Dusche eingefallen; ein Glücks-(Ein-)Fall. Denn der Name ist leicht zu merken, wiederkennbar und vielleicht auch ein bisschen witzig.

Sichtbarkeit, Reichweite und Resonanz aber verdanke ich weniger dieser Namensidee, sondern vor allem den Weggefährtinnen und -gefährten, die von Anfang an meine oft vielleicht noch etwas unbeholfenen Statements, Tipps, Wissenssammlungen, Anleitungen und Ratgeberbeiträge kommentiert, weiterempfohlen und verlinkt haben. Dazu gehören auch Sie und ihr, die Leserinnen und Leser. Viele von ihnen begleiten mich seit vielen Jahren; neue kommen immer noch hinzu, und sehr viele nehmen sich die Zeit, mir hier und anderswo – etwa auf Facebook, LinkedIn oder Twitter – Feedback zu geben.

„Qualitäts-PR“ – und was daraus geworden ist

„Was ist eigentlich Qualitäts-PR – und was nicht?“ lautete die Überschrift meines ersten Beitrags, mit dem hier alles beginnt. Ich komme aus dem Journalismus, habe dann viele Jahre lang PR und Pressearbeit gemacht, und mit diesen Themen habe ich bloggend begonnen. Digitale Medien spielten nach und nach eine größere Rolle.

Heute gehören zu jeder Form der Unternehmenskommunikation digitale Medien hinzu. Digitale Strategien und Contentstrategien spielen daher in meiner Arbeit eine wichtige Rolle. Immer noch besteht jedoch ein großer Teil meiner Beratung und Begleitung auch in grundlegender Strategiearbeit. Ich helfe Unternehmen dabei, sich in der Kommunikation neu aufzustellen, Strukturen zu verändern, Wandel anzustoßen. Dies soll und wird sich auch in Zukunft hier im Blog spiegeln.

Ein kurzer Blick ins Nähkästchen

Die eigentliche Motivation, Rat und Wissen im Blog zu teilen, erwuchs übrigens aus einem empfundenen Dilemma. Neben größeren Unternehmern oder Freiberuflern mit entsprechendem Budget meldeten sich immer häufiger solche Menschen bei mir, die eigentlich Beratung in Sachen PR sehr dringend nötig hatten. Viele von ihnen verfügten aber nicht über die erforderlichen finanziellen Mittel für eine umfangreiche Betreuung.

Warum also nicht eine kleine Serie im Blog starten, in der ich die Grundzüge meiner Arbeit so erläuterte, dass jeder Unternehmer sich zumindest die wichtigsten Anhaltspunkte für ein gutes PR-Konzept selbst erarbeiten konnte? So konnte ich guten Gewissens solchen Interessenten, die sich keine Einzelberatung leisten konnten, etwas Wertvolles mitgeben. Zugleich wurde der Raum frei für andere Interessenten, die gar kein Interesse daran hatten, alles selbst zu machen: ideale Kunden für mich also.

Den eigentlichen Nutzen für mich selbst aus dieser Aktion hatte ich zu Beginn gar nicht so ausdrücklich bedacht. Natürlich war mir klar, dass diese Vorgehensweise Aufmerksamkeit, Empfehlungen und Verlinkungen bringen würde. Selbstverständlich wusste ich, dass ich auf diese Weise interessante Inhalte produzierte, wie sie ein Blog braucht, um Leser anzuziehen. „Content-Marketing“ lautet der Fachausdruck für diese Art, wertvolles Wissen zu teilen.

Aber zu einem gut funktionierenden Marketing für meine Vorträge und Beratungsleistungen wurde es praktisch von selbst. In den ersten Jahren meiner Blog-Aktivitäten habe ich eine ganze Reihe von E-Books veröffentlicht. Einige davon sind Gemeinschaftswerke verschiedener Autoren, die beispielsweise Gastbeiträge enthalten. Ein schönes Beispiel hierfür ist das E-Book, das 2013 aus der Blogparade „Schreibblockade“ entstanden ist und immer noch sehr häufig abgerufen wird.

Daraus sind viele Presseanfragen entstanden. Ich schreibe Gastbeiträge auch in anderen Blogs, gebe Interviews, trete in Videos und Podcasts auf. Letztlich hat sich daraus auch die Nachfrage für meine Bücher und für Vorträge ergeben – und natürlich für mein Vortrags- und Beratungsangebot.

PR-Doktor bis jetzt

Seit nunmehr genau einem Jahrzehnt ist der PR-Doktor meine zentrale Veröffentlichungsplattform, um die herum sich ein Mix aus Präsenzen und Profilen im Web entwickelt und über die Jahre auch verändert hat. So spielt für mich derzeit der direkte Austausch auf Facebook mit die wichtigste Rolle. Google+ dagegen, um ein anderes Beispiel zu nennen, hat fast vollständig an Bedeutung verloren. Twitter dagegen ist und bleibt für mich ein zentraler Kanal.

Im Schnitt veröffentliche ich im PR-Doktor einen Beitrag pro Woche – ausschließlich an Werktagen. Das Blog, das ich heute lieber Online-Magazin nenne, hat sich mit den Jahren und auch mit den Dialogen gewandelt; es ist immer fokussierter geworden, auf die Themen bezogen, mit denen ich mich beruflich besonders beschäftige. Mein eigener Anspruch ist es, den aktuellen Stand der Kommunikation in Deutschland abzubilden, aktuelle Diskussionen aufzugreifen und mir stellvertretend für meine Leser Neuigkeiten genau anzuschauen. Ich schreibe Ratgeberartikel und Tipps zu Themen aus PR und (digitaler) Kommunikation. Dafür schöpfe ich aus den Erfahrungen in meiner eigenen Beratungspraxis..

Frequenz und Arbeitsaufwand

Ein Beitrag in der Woche – das hört sich zunächst einmal nicht nach besonders viel an, gemessen an dem, was beispielsweise journalistische Online-Magazine hervorbringen. Bei diesen steht jedoch in der Regel eine ganze Redaktion dahinter. Eine solche Frequenz ist daher schon anspruchsvoll. Deutlich mehr Zeit als das Schreiben beansprucht das Lesen von vielen anderen Blogs und Newsfeeds. Themenfindung und vor allem natürlich der intensive Austausch mit meinem Netzwerk in sozialen Netzwerken sind ebenfalls Teil der Zeitplanung.

Ausgehend vom PR-Doktor hatte ich mehrere kleinere Fachblogs entwickelt, mit kürzeren Beiträgen, die nicht in das Hauptblog passen. Diese habe ich vor einiger Zeit wieder stillgelegt, um mich nicht zu verzetteln, vor allem aber, weil andere Aktivitäten auf externen Plattformen mehr und mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Erst im vergangenen Jahr wieder an Fahrt aufgenommen hat mein persönlicher Newsletter. Hier greife ich meistens jeweils ein Thema aus meiner ganz persönlichen Sicht auf; dazu gibt es Hinweise auf neue Blogbeiträge, Veranstaltungsankündigungen und interessante Links. Die Öffnungs- und Klickraten, die dieser Newsletter erzielt, zeigen zum einen, dass er von einem großen Teil der Abonnenten tatsächlich auch gelesen wird. Zum anderen weisen sie darauf hin, dass diese sich damit gezielt einen Überblick über die Themen im Blog verschaffen.

Wie es mit dem PR-Doktor weitergeht

Der PR-Doktor hat sich in zehn Jahren mit mehreren Relaunches sowohl optisch als auch konzeptionell verändert. Er wird sich, mit allem anderen darum herum, auch zukünftig weiterentwickeln. Vielleicht wird er in fünf oder zehn Jahren von etwas ganz anderem ersetzt worden sein. Aber die grundsätzliche Ausrichtung auf das Teilen von Wissen und auf den Austausch mit anderen wird, da bin ich ziemlich sicher, auch in Zukunft bleiben.

Schon seit einiger Zeit überarbeite ich alle Beiträge und aktualisiere sie, wo dies möglich und sinnvoll ist. Andere sind der Schere im Kopf zum Opfer gefallen, weil sie nicht mehr zeitgemäß, irrelevant sind oder meinen heutige Ansprüchen nicht mehr genügen. Dies werde ich fortsetzen, aber es braucht seine Zeit, weil neue Beiträge Vorrang haben und mein Zeitbudget, das ich für das Bloggen aufwende, naturgemäß begrenzt ist. Schließlich habe ich ja auch einen zeitintensiven, sehr spannenden Beruf, der mir immer wieder neue Impulse für das Bloggen liefert.

Auch wenn dieses Magazin nach wie vor vor allem aus geschriebenen Texten besteht, ist der PR-Doktor mit den Jahren multimedialer geworden. So gibt es inzwischen einen YouTube-Channel mit Ratgeber-Videos, die in meinem eigenen Studio entstanden sind – leider noch viel zu wenige, übrigens. Aber auch hier soll in nächster Zeit wieder neuer Schwung einkehren

Was ich DIR noch sagen möchte

Eigentlich wollte ich übrigens in diesem Beitrag eine Dankes-Liste mit Menschen aufzählen, denen ich im Laufe der Zeit besonders viel verdanke. Aber dann wurde die Liste immer länger. Auch möchte ich niemanden vergessen. Wenn du dies liest: Du weißt schon, dass du gemeint bist. Daher hier an dich und an Sie alle:

Danke!

 

Dr. Kerstin Hoffmann
1 Kommentar
  1. Ingrid sagte:

    Da sieht man mal wieder, wie gute Inspirationen unter der Dusche entstehen können. Vielen Dank liebe Kerstin für diesen spannenden Beitrag zu deiner Geschichte.
    Ich hatte ein klein wenig erwartet, dass du deine Geschichte in Form eines klassischen 40-Zeichen-Storytellings aufmotzen würdest, mit Konflikt, Held und Emotionen. Aber vielleicht passt das gar nicht zu dir. Deshalb ist dieser Beitrag wohl gerade sehr sehr authentisch.
    Alles Gute und weiterhin viel Erfolg und Erfüllung!

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